Erdkröte

Foto: LBV Archiv Dr. Eberhard Pfeufer
Foto: LBV Archiv Dr. Eberhard Pfeufer

Erdkröte (Bufo-bufo)

Bei ihren Wanderungen zu den Laichgewässern, müssen unsere Amphibien viele Gefahren überwinden. Immer mehr Siedlungen und Gewerbegebiete zwingen Amphibien zu lebensbedrohlichen Wanderungen durch Gärten oder über Parkplätze. Sie müssen vielbefahrene Straßen überqueren und landen sehr oft in Straßengullys oder Kellerschächten. Wälder und Äcker werden industriell genutzt, die Landschaften werden immer eintöniger und die privaten Gärten sind aufgeräumt, mit nicht heimischen Pflanzen bestückt und der neue Steine-Wahnsinn macht es für viele Tierarten nicht leicht, hier zu überleben. Deshalb ist die Lage für 10 der 19 heimischen Amphibienarten sehr ernst. Nach Aussagen der Zoologischen Gesellschaft in London könnte bis Mitte dieses Jahrhunderts die Hälfte der europäischen Frosch-, Kröten- und Molcharten ausgerottet sein. Deutschland ist hier keine Ausnahme: etwas 50% der in Deutschland lebenden Amphibienarten stehen aktuell auf der „Roten Liste der gefährdeten Arten“. In den letzten Jahren gab es dramatische Rückgänge bei Gelbbauchunken, Kreuz-, Wechsel- und der Geburtshelferkröte. Aber auch der beliebte Laubfrosch leidet unter dem Lebensraumverlust und der Landschaftszerschneidung. Ein bisher oft unterschätztes Problem lauert direkt vor der eigenen Haustüre. In Dörfern oder Städten geraten Amphibien in Lichtschächte, ungesicherte Brunnenschächte oder Straßengullys. Hier verhungern oder vertrocknen sie, wenn sie nicht rechtzeitig entdeckt werden. Haus- und Kleingärtnerhantieren immer noch eifrig mit der Giftspritze: über 500 Tonnen Unkrautvernichtungsmittel verteilen sie in ihrem privaten Grün. Hochgefährlich für Insekten, Amphibien und Wasserlebewesen sind Produkte die den Wirkstoff Glyphosat enthalten, wie zum Beispiel: „Round-up, Vorox oder Unkraut-Frei“. Deshalb gilt unser eindringlicher Apell an Alle: bitte schauen Sie in ihre Licht- oder Kellerschächte undholen Sie die gefangenen Amphibien heraus! Versehen Sie die Schächte dann mit Aufstiegshilfen, damit die gefangenen Tiere selbstständig herausklettern können. Verzichten Sie in ihren Gärten auf Unkrautvernichtungsmittel und pflanzen Sie bitte nur Blumen, Sträucher und Bäume die in unserer Gegend auch heimisch sind. Schauen Sie bei Ihren Spaziergängen auch in die Straßengullys, entdecken Sie hier Amphibien melden Sie dies bitte der zuständigen Gemeinde, damit hier Abhilfe geschaffen werden kann. Nur gemeinsam können wir verhindern, dass der Artenrückgang noch schneller voranschreitet. Und wir Alle haben doch große Freude daran, wenn der Zitronenschmetterling durch unseren Garten schwebt, die vielen Wildbienenarten unsere Obstbäume bestäuben und die Erdkröte ihren Nachwuchs in unseren kleinen Teichen ablegt.

Aufstiegshilfen

Aufstiegshilfen mit Terramatte

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Ausstiegshilfe_Drainagematte_Kt_AG.PDF
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