Upupa epops
Der Wiedehopf (lat. Upupa epops) gehört zu der Familie der Wiedehopfe, wird 25-29 cm groß und bis zu 10 Jahre alt.
Kennzeichen
Er ist einer der schillernsten heimischen Brutvögel. Sein dunkler, gebogener Schnabel ist bis zu 6 cm lang. Der Kopf, der Nacken und der Hals sind wie seine Scheitelfedern orange braun gefärbt. Die Spitzen der Scheitelfedern sind schwarz. Der Rücken und die Flügel sind schwarz-weiß gebändert und die Schwanzfedern sind schwarz.
Verhalten
Der Wiedehopf
jagt seine Beute am Boden. Zum Brüten nutzt er Spechthöhlen, Nischen, Mauerspalten, Steinhäufen oder auch Nistkästen. Er nutzt wenig Nistmaterial und gräbt manchmal lediglich eine Mulde in die
die Eier gelegt werden.
Lebensraum
Der Wiedehopf
ist auf offene Landschaften mit warm-trockenem Mikroklima und kurzer Vegetation als Lebensraum angewiesen. Mögliche Lebensräume sind somit trockene Kulturlandschaften, extensiv bewirtschaftete
Weideflächen, Weinberge, Obstgärten, Sandabbaugebiete, höhlenreiche Waldränder und gebietsweise auch Parks.
Nahrung
Auf dem Speiseplan des Wiedehopfes stehen Grillen (wie z.B. die Maulwurfsgrille), Käfer und Engerlinge
sowie größere Schmetterlingsraupen, Spinnen, Asseln, Hundert- und Tausendfüßler, Regenwürmer und Schnecken. Gelegentlich verspeist der Wiedehopf auch kleine Wirbeltiere wie Eidechsen.
Da die Nahrung auf dem Boden gesucht wird, braucht er schütter bewachsene Flächen mit hoher Strukturvielfalt um seine Nahrung in ausreichender Menge finden zu können.
Brutzeit
Die Brutzeit des Wiedehopfs dauert von April bis Juli. Fünf bis acht Eier werden gestaffelt abgelegt und ungefähr in 18 Tagen ausgebrütet. Nach dem Schlüpfen verbleiben die Jungvögel als
Nestlinge 23 bis 25 Tage im Nest, bevor sie ihre Selbstständigkeit erlangen.
Der Wiedehopf gehört zu den sekundären Höhlenbrütern, das heißt, er nutzt bereits vorhandene Höhlen. Mögliche Nistplätze stellen Baumspalten, Faulhöhlen, Spechtbäume, Mauerspalten, Felshöhlen und auch Erdlöcher dar.
Foto 1: Henderkes Herbert; Foto 2 und 3: Dieter Hopf
Die Kreisgruppe Altötting, unter der "Federführung" von Herrn Thomas Kuhn, bietet dem Wiedehopf in ausgesuchten Streuobstwiesen oder bei Landwirten einen Wiedehopfkasten an. Die Kästen werden an Obstbäumen oder auf Stempfen in geringer Höhe montiert.
Klimaschwankungen spielten im wechselvollen Ablauf der Arealdynamik in Mitteleuropa sicher eine entscheidende Rolle.
Gegenwärtig kommen aber für den Rückgang die Entwicklungen der Kulturlandschaft als entscheidende Faktoren dazu, die alle auf Intensivierung der landwirtschaftlichen Bodennutzung zurückgehen. Sie sorgen vor allem für eine Verschlechterung des Nahrungsangebots. In die gleiche Richtung wirken einheitlich intensiv bewirtschaftete, große Flächen, Verlust von Kleinstrukturen und extensiv genutzten Flächen, Eutrophierung, Pestizide und andere Ursachen der Verarmung der Großinsektenfauna. Hinzu kommen Bautätigkeit und Versiegelung von Böden auch im ländlichen Bereich.
Brutplatzmangel dürfte eine geringere Rolle spielen, ist aber sicher auch zu bedenken.
Verluste auf dem Zug spielen ebenfalls eine Rolle.
Rote Liste Bayern: Vom Aussterben bedroht
Rote Liste Deutschland: Gefährdet
Bei uns
In den Sommermonaten zu beobachten. Langstreckenzieher, bereits ab Mitte Juli treten die Wiedehopfe ihre Reise nach Afrika an, wo sie bis Februar/März überwintern.
Verbreitung
Das Areal
des Wiedehopfs erstreckt sich von Nordafrika über Süd- und Mitteleuropa bis Indochina.
Verbreitung in Deutschland und Bayern
Als wärmeliebender Vogel kommt der Wiedehopf vorwiegend in Wärmeinseln in Deutschland vor. Dort kann man ihn zum Beispiel auf Obstwiesen oder an Weinbergen häufig am Boden
beobachten. Obwohl der Wiedehopf europa- und weltweit nicht in seinem Bestand gefährdet ist, ging der Bestand in Mitteleuropa auf wenige Tausend Vögel zurück. In Deutschland brüten ca. 380 bis 460 Paare. In
Bayern war der Wiedehopf früher weit verbreitet. Doch sind aktuell nur noch wenige Paare übrig. Das Bayerische Landesamt für Umwelt schätzt den Brutbestand auf 9 bis
10 Paare in Bayern.
Gründe hierfür sind vor allem der Verlust von Lebensräumen und landschaftlichen Kleinstrukturen, ein Mangel an Nistplätzen und übermäßiger Pestizideinsatz. Erfahrungen aus anderen Regionen lassen
hoffen, dass der Wiedehopf auf gezielte Schutzmaßnahmen positiv reagiert. So wollen wir auch in Bayern diesen schönen Vogel als Heimkehrer willkommen heißen.