Paradies für die Flussseeschwalbe - der Innspitz

Foto: Dr. Andreas von Lindeiner / LBV
Foto: Dr. Andreas von Lindeiner / LBV

Am Zusammenfluss von Inn und Salzach finden viele Vögel eine ideale Heimat. Deshalb betreuen wir diese Region und ihre Bewohner. Besonders am Herzen liegt uns die Flussseeschwalbe.

Fotos: Gunter Eder / LBV Altötting

Nachdem im letzten Jahrhundert ca. 90 % unserer heimatlichen Flüsse und Bäche zur Stromerzeugung und Hochwasser Regulierung verbaut und aufgestaut wurden, gibt es fast keine natürlichen Kiesbänke mehr. Wo es noch Kiesbänke gibt, werden diese von Erholungssuchenden, gerne auch mit freilaufenden Hund, FKK´lern oder Badenden bevölkert. Dies hat zur Folge, dass Fluss-Seeschwalben, Fluss-Uferläufer oder Fluss-Regenläufer keine Möglichkeiten mehr haben auf Kiesbänken zu brüten. Für die Fluss-Seeschwalben (ca. 300 bis 350 Paare in Bayern) werden deshalb künstliche Kiesbänke – Brutflöße gebaut und an geeigneten Flussabschnitten ausgebracht. Der Landesbund für Vogelschutz hatte deshalb Gespräche mit der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) und den Fischern aufgenommen und so konnten in den 90ziger Jahren zwei Brutflöße im Naturschutzgebiet Vogelfreistätte Salzachmündung ausgebracht werden. 

Es dauerte nicht lange und 3 Paare nahmen die Brutflöße an und zogen hier ihr Jungen groß. Einige Jahre konnten wir den herrlichen Schwalben beim jagen über das Wasser zuschauen und konnten durch das Spektiv die Nester und dann die Jungen begutachten. Doch auch andere Vögel, wie zum Beispiel die Weißkopfmöwe, finden die Flosse attraktiv und liefern sich jedes Jahr auf´s neue „Kämpfe“ um die Brutflöße. Doch auch mit anderen Rückschlägen musste sich unsere Kreisgruppe befassen, Stürme hatten ein Brutfloß losgerissen und an das andere Ufer getrieben, auch die Verlandung des Gebietes macht uns und der Vogelwelt zu schaffen. Seit 2016 sind leider keine Fluss-Seeschwalben im NSG Vogelfreistätte Salzachmündung mehr zu sehen, hier hat den Kampf um die Flosse die Weißkopfmöwe gewonnen. Doch unsere Ehrenamtlichen sind auf der Suche nach anderen geeigneten Ausbringungsstellen für die Flöße, damit die elegante Fluss-Seeschwalbe in Bayern nicht ausstirbt.