Artenvielfalt in Kiesgruben

Gemeinsam mit dem Bayerischen Industrieverband Steine und Erden e. V. (BIV) und der Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Bergbau- und Mineralgewinnungsbetriebe e. V. (ABBM) setzen wir uns für die Sicherung und Förderung der Artenvielfalt in Kiesgruben ein.

 

Auch im Landkreis Altötting gibt es Kiesgruben, in denen verschiedene Arten von Amphibien leben. In Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Kiesgrubenbesitzer, wollen wir uns für den Erhalt der Populationen einsetzen.

Foto: 1) Kreuzkröte/LBV Richard Fischer

2) Wechselkröte/LBV Andreas Hartl

3) Gelbbauch-Unke/LBV Andreas Hartl


Die Gelbbauchunke war einst weit verbreitet in Bayern. Überall in den Bach- und Flussauen traf man die drei bis fünf Zentimeter großen Amphibien mit der markant gelb-schwarz gefleckten Unterseite an. Sie besiedelten dort die Tümpel, Lachen und Wassergräben. Inzwischen zählen Gelbbauchunken zu den bedrohten Arten. Der Grund: 90 Prozent der Bäche und Flüsse sind begradigt worden, die Auen sind trockengelegt, es gibt kaum noch Tümpel, Lachen und Wassergräben.

 

Für Amphibien können Kiesgruben genau die Lebensräume sein, die sie sonst fast nirgendwo mehr haben. Denn in Kiesgruben gibt es große Pfützen, die schon fast Lachen oder Tümpel sind, und tiefe Baggerspuren, die kleinen Wassergräben ähneln - so wie Gelbbauchunken sie brauchen. In der Fachwelt nennt man solche neuen Lebensräume deshalb "zivilisatorische Ersatzbiotope".

 

Dem Verband geht es dabei nicht nur um die Gelbbauchunke. Sondern auch die Geburtshelferkröte, die Knoblauchkröte, die Kreuzkröte, den Kammmolch und den Laubfrosch. Die Lebensräume all dieser Amphibienarten sind in den Modernen Landschaften so gut wie verschwunden. Als Ersatz stehen ihnen praktisch nur Kies-, Sand- und Lehmgruben und der eine oder andere Steinbruch zur Verfügung.